Über die Suppe aus dem Kochbuch Viva Espana staunten wir: Nie hätten wir nach der ersten Lektüre gedacht, dass es an dem Rezept nichts zu rütteln gibt. Ihre Konsistenz ist grob – eine Eigenschaft, die von dem rauchigen Charakter des Paprikapulvers unterstrichen wird. Der erste aromatische Eindruck wird aber hinweggewischt von der Süße des Gemüses: Das geduldige Köcheln kitzelt aus den Tomaten und der roten Paprikaschote alle Möglichkeiten heraus. Inspirierend war für uns die Verwendung des gerösteten Kreuzkümmels und der pochierten Eier. So zubereitet wird der Kümmel seinem prominenten Platz, den er in vielen Küchen genießt, wahrlich gerecht. Ganz klar, Frank Camorras spanische Tomatensuppe macht sehr zufrieden, die Genießerin und die kulinarisch neugierige Köchin. Über ihre Herkunft schreibt er: "Die kleine Stadt Trujillo thront auf einem vereinzelten Hügel, der einsam die verlassene Ebene überragt. Auf der Plaza Mayor in der Altstadt zu Füßen der Glockentürme, auf deren blau-weiß gekachelten Dächern Störche nisten, steht das Reiterdenkmal des Nationalhelden Francisco Pizarro. Er war ein berühmter Konquistador, der unter anderem mit Cortes Südamerika und das riesige Inkareich eroberte. Während das letzte Gold der Inkas bereits vor Ewigkeiten in Spaniens Kirchen und Palästen verbaut wurde, finden andere Reichtümer, die im Gepäck der Eroberer aus Amerika nach Europa gelangten, tagtäglich noch immer Verwendung: Tomaten und Paprika sollten die spanische Küche nachhaltig verändern. Aus der Heimat Pizarros stammt diese erfrischend pikante Suppe. Man isst sie zu einer Zeit, da der Tomatenreichtum langsam überhand nimmt – mit anderen Worten, sie ist eine genussvolle Art, überreife Tomaten zu entsorgen." Katharina | Mehr Rezepte für Tomatensuppe
ORIGINALREZEPT
von Frank Camorra: Sopa de Tomate als Comino – Tomatensuppe mit Kreuzkümmel
6 Medias Raciones
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Veröffentlicht im September 2010