Vier Sterne: Ein Kochbuch, das zufrieden macht.
Auf die deutschsprachigen Ausgaben der in England heiß verehrten Backbücher von Tarek Malouf und die Bäcker der Hummingbird Bakery haben wir warten müssen. Vorigen Herbst erschien die erste Rezeptsammlung und nun folgt die nächste dicht auf den Fersen. Marie und Rebekka haben für uns daraus gebacken und gekostet.
Katharina: Ganz kurz zu Dir als Köchin: wie lange und leidenschaftlich bist Du dabei?
Marie: Vor zwölf Jahren habe ich eine Kochausbildung gemacht. Auch wenn ich jetzt in einem ganz anderen Bereich tätig bin, koche ich seither leidenschaftlich gerne. Für mich bedeutet kochen entspannen und abschalten. Kochbücher und Kochmagazine sind für mich meine Abendlektüre – auch wenn ich die darin enthaltenen Rezepte oft nur als Inspiration nutze.
Rebekka: Richtig mit dem Kochen und Backen angefangen habe ich, als ich nach der Schule für meinen Bruder und mich gekocht habe. Backen ist für mich einfach entspannend. Im Moment ist in meiner eigenen Küche nicht so viel möglich (der Backofen und zwei Herdplatten streiken). Deswegen bin ich inzwischen in den Küchen von Freunden unterwegs. Ich finde das eigentlich gar nicht schlecht: gemeinsame Backnachmittage und Kochabende machen mir noch mehr Spaß.
Katharina: Was hat Dir spontan an dem Buch gefallen, was nicht so?
Marie: Als ich das Buch zum ersten Mal in die Hände nahm, dachte ich mir, dass das Cover nicht gerade der Renner ist und etwas altbacken wird. Rein vom Äußerlichen hätte ich es mir also nicht gekauft. Trotzdem sprachen mich die Bilder im Inneren des Buchs an. Sie strahlten eine gewisse Gemütlichkeit aus. Der Aufbau des Buches ist ganz klassisch und gut durchdacht aufgeteilt in Cupcakes, Kuchen und Torten, Pies, Brownies und Riegel, Muffins und Kekse. Beim Durchblättern ist mir allerdings sofort aufgefallen, dass unglaubliche Mengen an Zucker verwendet werden.
Rebekka: Die Hummingbirds Bakery ist mir ein Begriff und englisches Fooddesign und Packaging sind für mich immer überraschend und frisch. Da hätte ich mir von dem Buch mehr erwartet. Die Gestaltung ist schön, aber eben nicht besonders. Die Rezepte dagegen sind wirklich toll. Die Bilder machen sofort Lust aufs Nachbacken. Die Rezepte sind leicht verständlich und einfach umzusetzen. Mir haben alle Backergebnisse hervorragend geschmeckt.
Katharina: Welche Rezepte hast Du nachgekocht und wie waren sie?
Marie: Ich habe Rezepte aus verschiedenen Kategorien ausgewählt.
Ananas-Kokos-Cupcakes: Ich liebe die Kombination von Ananas und Kokos, weshalb ich dieses Rezept mit viel Vorfreude ausprobierte. Umso größer war auch meine Enttäuschung, als ich das Endergebnis kostete. Vor allem das Topping, aber auch der Teig, ist sehr süß.
Traditioneller Brownie: Ich habe zwar schon „mein“ Brownie-Rezept gefunden, aber meine Schwester wollte unbedingt es unbedingt versuchen. Es handelt sich dabei um ein ganz klassisches Rezept, doch wurde wieder für meinen Geschmack viel zu viel Zucker verwendet.
Chocolate Chip Cookies: Ich habe noch nie amerikanische Cookies gebacken, weshalb ich auch keine Vergleichsmöglichkeiten habe. Ich fand sie sehr gut, wenn auch wieder sehr süß.
Schinken-Champignons-Muffins: Diese Muffins habe ich als Reiseproviant gebacken und sie kamen sehr gut an. Man kann die Zutaten natürlich auch nach Lust und Laune austauschen.
Rebekka: Ich habe die Pekannuss-Muffins mit Ahornsirup, den New York Cheesecake und den Apple Pie gebacken. Die Ergebnisse waren wirklich lecker und haben auch meinen Freunden gut geschmeckt.
Katharina: Dein Fazit zu dem Buch und Deine Empfehlung, in welchen Händen es besonders gut aufgehoben ist?
Marie: In den Rezepten wird unglaublich viel Zucker verwendet, wobei man das natürlich nach dem eigenen Geschmack abändern kann. Da der Autor dieses Kochbuchs in England eine Bäckerei betreibt, bleibt es auch nicht aus, dass Zutaten verwendet werden, die in Österreich nicht so leicht zu besorgen sind (zB Vanilleextrakt). Ich hätte mir gewünscht, dass man bei der Übersetzung Alternativen aufgezeigt hätte. Empfehlen würde ich dieses Buch vor allem jenen, die gern sehr süß essen. Dadurch dass das Buch sowohl klassische Rezepte als auch viele spannende Variationen enthält, empfehle ich das Buch Anfängern und erfahrenen Bäckern.
Rebekka: Das Buch ist wirklich für jeden geeignet. Leute, die öfter backen, werden sich über die raffinierteren Rezepte freuen. Für Leute, die nicht oft backen, sind die Rezepte einfach nachzuvollziehen. Mit Sicherheit auch ein schönes Geschenk – das Buch selbst und die einzelnen leckeren Kuchen, Muffins und Kekse.
Katharina: Wie viel Sterne bekommt das Kochbuch?
Marie: 3 Sterne
Rebekka: Das Buch bekommt von mir satte 4 Sterne.
Katharina: Herzlichsten Dank!
Veröffentlicht im Juni 2013
Also ich finde dieses Buch klasse. Habe schon einiges nachgebacken und war jedes Mal begeistert. Zucker wird definitiv zu viel verwendet, da habe ich meist um 1/3 reduziert, aber alles andere hat mich überzeugt. Ein echter Überraschungserfolg war die Kolibritorte, lecker waren aber auch die Brownies, die Bananen-Zimt-Muffins und einiges andere.
Barbara
Du hast Recht, die Backwerke aus diesem Buch sind amerikanisch viiiel zu süss!
Das Buch ist nett, aber die Rezepte hauen einen nicht vom Hocken: viel Fett, viel Zucker, viel Farbe – wo bleibt denn der Geschmack?
Ich war auch in der Hummingburd Bakery in London und weiss nicht was der ganzer Hype um die Bäckerei soll.
Primrose ist besser, Peggy Porschen ist besser, Ottolenghi ist besser…
@Katarina
Meinst du „What Katie ate“ Buch?
Liebe Grüsse,
Oriane
Liebe Grüsse,
Oriane
Das auch, aber ich meinte vor allem die Leserrezension von „130 Gramm Liebe“ von Renate Gruber, die am Sonntag online ging: https://valentinas-kochbuch.de/kochbuch-von-renate-gruber-130-gramm-liebe/
Schon wieder ein schönes Backbuch…
Aber ich habe auch auf den Kauf verzichtet, weil mir vieles sehr süß und auch schon bekannt vorkam.
Liebe Grüße,
Barbara
Morgen kommt übrigens noch ein ganz tolles Backbuch, ein Erstlingswerks. .-)