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Katharina Höhnk

Kochbuch von Stevan Paul: Deutschland vegetarisch ★★★★★

Deutschland vegetarisch Stevan Paul, Hg. Katharina Seiser Fotos Kramp & Gölling, Brandstätter Verlag (2013)

Fünf Sterne: Valentinas Liebling – zum Schwärmen gut.

Valentinas Reaktion

Von

Das ist eine Valentinas-Rezension der besonderen Art: Nicht nur einer von uns kochte und studierte, sondern ein ganzes Team widmete sich dem Kochbuch. Hier sind unsere Eindrücke in Kürze als Kanon – nur mit einem Ausschnitt der nachgekochten Rezepte. Sonst würde die Rezension in den Himmel wachsen …

Christiane: Die Kindheit ist eine prägende Zeit, auch kulinarisch. Es gibt Gerichte, die ich versucht habe, nachzukochen und die doch nie so geschmeckt haben wie früher. Vermutlich weil mein Geschmack sich verändert hat. Auch Stevan Paul kennt das wohl: Er hat viele „alte“ Rezepte zusammengetragen und geschmackssicher modernisiert. Das es sich dabei um vegetarische Gerichte handelt, ist nicht nur dem Zeitgeist geschuldet, sondern hat auch Tradition. „Deutschland Vegetarisch“ ist außerdem ein wirklich schönes Buch mit Potential zum Evergreen! Volle Punktzahl von mir!

Doris: Vegetarische Kochbücher sind ja voll im Trend. Besteht so eine große kulinarische Sehnsucht nach Ursprünglichkeit, zurück zur Natur und das nicht nur für einen Veggieday in der Woche? Anscheinend ja, denn Stevan Paul hat es auch bei mir geschafft. Hier kann man sich die Heimat auf der Zunge zergehen lassen und Erinnerungen werden wieder wach. Ein Gefühl von Geborgenheit aus Kindheitstagen, Gerüche, Lieblingsgerichte – plötzlich ist alles wieder da. Und jetzt auch noch top aktuell! Nicht nur andere Länder, auch Deutschland hat gute vegetarische Gerichte und die sind hier aufs allerappetitlichste zusammengetragen.

Heike: Heimelig wie aus Kindertagen und doch modern! Vertraut aus Zeiten, wo Fleisch eher ein Sonntagsgericht war und regional kein Trend war, sondern normal. Inzwischen ist alles ein bißchen wie verkehrte Welt. In den Kleinstädten gibt es fast nur noch Supermarktketten, den Bauern, Schlachter, Bäcker muss man suchen. Für mich als ehemalige norddeutsche Landpomeranze ist es beim Blättern und Stöbern durch „Deutschland Vegetarisch“ auch Genuss so viel Neues über deutsches Ess-Kulturgut zu entdecken. Kurz eine Liebe auf den ersten, zweiten und dritten Blick.

Katja: Das Buch selbst fand ich genauso ansprechend konzipiert und sorgfältig gestaltet wie zuvor schon das wunderbare „Österreichisch vegetarisch„. Die Rezeptauswahl hat mich allerdings – trotz einiger Highlights – nicht in gleichem Maße überzeugt. Vermutlich bin ich bei der deutschen Küche einfach stärker „vorbelastet“. Rahmsauce, Remoulade, Mehlschwitze, Gestoftes, Kohlrabi-„Schnitzel“ & Co, wir werden in diesem Leben keine guten Freunde mehr.

Sabine: Ich denke, dass „Deutschland vegetarisch“ ein Buch ist, das längst überfällig war und sicher ein Klassiker wird. Dazu noch tolles Layout, qualitativ hochwertig gedruckt, super Fotos. Also hier klar fünf Sterne. Und auch fünf Sterne, weil es auf jeden Fall ein Buch ist, das ich ohne zu zögern verschenken würde.

Stefanie: Schon mit „Österreich vegetarisch“ hatte Herausgeberin Katharina Seiser einen Volltreffer gelandet – und mit „Deutschland vegetarisch“ jetzt noch einen drauf gesetzt. Wundervolle Traditionsgerichte aus allen Bundesländern, liebevoll angeleitet und leicht modernisiert von Autor und Foodstylist Stevan Paul. Viele, fast vergessene Region-Delikatessen wie, ooooh, „Himmel und Erde“, aaaah, „Obatzter“ oder, mmmh, „Handkäs mit Musik“. Da fällt es schwer, sich für eins zu entscheiden. Muss man aber auch nicht. Ob Frühling, Sommer, Herbst oder Winter – für jede Jahreszeit birgt dieser Schmöker wunderbare Köstlichkeiten. Dazu gibt’s noch das Kapitel „Jederzeit – insgesamt rund 150 Rezepte, die leider nicht alle bebildert sind, was allerdings auch schon das einzige Manko ist, das dieses Buch meiner Meinung nach hat. Wunderbar!

Simone: Ich wusste gar nicht, dass deutsche Küche so reich an vegetarischen Schätzen ist! Statt Sauerbraten und Schnitzel der Wirtschaftswunderjahre, findet man hier  regionale Spezialitäten der traditionellen Gemüseküche. Ob vegetarisches Gulasch, Wickelklöße oder ein buntes Potpourri an Suppen, Stevan Paul hat Klassiker aus allen Bundesländer zusammengetragen und umsichtig modernisiert. Die Süßspeisen fallen oft so üppig aus, dass sie als süße Hauptspeisen eine eigene Würdigung fanden.

Katharina: Ich war etwas voreingenommen. Früh hatte ich von dem Projekt gehört. Meine Gewissheit – wenn jemand dieses Thema wuppt, dann das Team. Und ich habe mein Urteil nicht revidieren müssen. Puh. Jetzt ist sogar der Spaß beim Kochen dazugekommen. Stevan legt bei seinem Konzept mehr Gewicht auf die Geschichte der vegetarischen Küche hierzulande. Er streift sie dabei. Das gefällt mir gut. Auf der anderen Seite modernisierte er die Klassiker, so dass ihnen nicht mehr die Schwerfälligkeit anhaftet. Ganz besonders freut mich als Norddeutsche, dass Stevan unsere Region hier oben nicht vergisst, im Gegenteil – sie wird ausführlich vorgestellt inkl. Labskaus. Endlich. Deutschland vegetarisch hat sich übrigens als Ad-hoc-Kochbuch in meiner Küche etabliert iSv ein Blick in den Kühlschrank, einen in das Buch und fertig ist das Mahl. Ich bin begeistert.

MEHR VON UND ÜBER Stevan Paul und Katharina Seiser (Hg.)
Seiser: Österreich vegetarisch
Seiser:So schmecken Wildpflanzen – Interview
Paul: Monsieur, der Hummer und ich – Interview
Paul: Schlaraffenland – Erzählungen

Veröffentlicht im Dezember 2013

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