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Katharina Höhnk

Kochbuch von Neil Perry: Asia Food ★★★★★

Asia Food von Neil Perry
Fotos Earl Carter, Collection Rolf Heyne (2009)
Mehr über den Kochbuch-Verlag

Fünf Sterne: Valentinas Liebling – zum Schwärmen gut.

Patricia Rahemipour

Von

Sie sind auf der Suche nach dem Besonderen. Sie wollen Ihre Gäste mal so richtig beeindrucken. Alle Register ziehen ist Ihre Sache? Dann sind sie hier richtig. Das Asiakochbuch von Neil Perry ist exquisit in der Aufmachung und ein wunderbarer Begleiter an besonderen Tagen. Und selbst an den “badhairdays” hält es die Treue.

Es kommt in textiler Gewandung daher, im Schuber und mit Lettern in silberner Prägung. In dem Kochbuch des Australiers Neil Perry steckt viel Liebe fürs Detail. Bevor ich den Rezepten die ihnen gebührende Aufmerksamkeit widme, muss ich als Ästhetin das Werk bestaunen. Denn schlägt man das edle Buch auf, so setzt sich das Außen begonnene fort. Ein Augenschmaus.

Die Buch ist in zwei große Abschnitte unterteilt. Ein längeres Einleitungskapitel ist voran gestellt ist. Der Koch eröffnet hier dem Leser seine Philosophie. Sie lässt sich auf die Formel bringen, dass die asiatische Küche für Harmonie und Ausgewogenheit sorgt. Die Gerichte stammen aus allen Regionen Asiens, von dem Autor zusammengestellt und angepasst. Der erste Abschnitt präsentiert Grundtechniken und einfache Rezepte. Im zweiten folgen Rezepte nach Hauptzutaten geordnet, die sich an Fortgeschrittene richten. Und ein letztes Mal zum Äußeren: Immer wieder werden Abbildungen einzelner Rezepte von Ausschnitten aus Gemälden abgelöst. Der Höhepunkt sind allerdings die feinen Seidenpapiere, die im zweiten Abschnitt Empfehlungen für Festliche Menüs voneinander trennen.

Doch nun zum Wesentlichen: Den Innereien.
Nach diesem fulminanten Ersteindruck habe ich das Buch voll Ehrfurcht geöffnet und mich demütig dem ersten Abschnitt zugewandt. Die Rezepte sind nach Techniken geordnet wie etwa dem Pfannenrühren. Sie werden jeweils kurz eingeführt, was sehr zum Gelingen der Rezepte beiträgt und eine gute Vorbereitung ist auf die Rezepte für Fortgeschrittene im zweiten Teil. Doch ich will nicht vorgreifen.

Nach einer Durchsicht standen schnell einige Rezepte auf meiner Liste, die ich unbedingt ausprobieren wollte. Alle enthielten auf den ersten Blick wenig Zutaten und waren den unterschiedlichen Techniken zugeordnet. Erst im Nachhinein fiel mir auf, dass es zu allen Rezepten, auf die meine Wahl fiel, auch ein Foto gab. Das gilt aber höchstens für ein Drittel der Gerichte in dem 400 Seiten Schmöker. Und das ist für mich tatsächlich eine Schwäche dieses Buchs: Würde irgendjemand Wert auf meine Meinung legen, so würde ich mehr Fotos von Gerichten in Kochbüchern gesetzlich_ vorschreiben lassen. Ich bin ein visueller Mensch und mein Appetit wohl auch.

Doch nun war es erstmal meine Aufgabe, die Gerichte wie auf den Bildern aussehen zu lassen. Und dank der guten Beschreibung, den exakten Zeiten und den immer wieder angeführten kleinen Hinweisen gelang das sehr regelmäßig. Lediglich die Beschaffung einzelner Zutaten gestaltete sich bisweilen schwierig. Vielleicht schwimmt der Antarktische Schwarzfisch in Australien in Hülle und Fülle durch sämtliche Gewässer – in Europa ist dem nicht so. Eine Anpassung an das Zielpublikum hätte nicht geschadet.

Nach diesem erfolgreichen Einstieg fühlte ich mich dem zweiten Rezeptteil für die Fortgeschrittenen gewachsen. Der Anlass war schnell gefunden. Auch hier stellte sich manchmal die Frage nach den Zutaten. Doch wenn man die Stachelmakrele beherzt durch einen ähnlich fetten Fisch ersetzt, ist das Ergebnis ebenso überzeugend. Bisweilen gibt auch der Autor selbst Hinweise zu Ersatzzutaten. Das Menü schließlich, drei Gänge (Festliches Menü: fünf) gelang nicht nur, es war köstlich. Vor allem in der ungewohnten Zusammenstellung. Ich hatte bei der Vorbereitung erst – ganz deutsch – einen Nachtisch vermisst. Die Aromen und Geschmäcker von Neil Perry sind aber so perfekt zusammengestellt worden, dass ich nun überzeugt war: Hier ist ein Meister am Werk, der nicht nur das Spiel mit der Äußeren Hülle beherrscht….

Veröffentlicht im November 2011

5 Kommentare

  1. Jana

    Ich habe mal eine Frage. Seit kurzem gibt es eine Sonderedition dieses Kochbuches zu einem günstigen Preis.
    Weiß jmd. von euch was der Unterschied zw. den beiden Ausgaben ist?
    Hoffe bald wieder neue Rezensionen auf eurer Seite zu lesen. Die fehlen mir schon ein wenig.
    Lg Jana

    • Katharina

      Ich frage mal beim Verlag nach und melde mich.
      Pst: kommenden Mittwoch ist geplant. Der Programmierer sitzt an den letzten Bugs. 🙂

      • Jana

        Oh das höre ich doch gerne. Bin schon so neugierig!
        Gut dann warte ich mal, was für eine Info dir der Verlag gibt.
        Lg und Danke Jana

        • Katharina

          Ich zitiere Herrn Stauch, der die Presse Collection Rolf Heyne betreut:
          “Liebe Frau Höhnk, bei uns sind Sonderausgaben echte „Sonderleistungen“ für die LeserInnen. Gleiches Buch, gleiche Qualität. Nur ohne Schuber. Herzlich Alexander Stauch”

          • Jana

            Hallo Katharina!
            Vielen Dank für die Antwort.
            Das ist ja wahnsinn. 40 EUR weniger nur weil kein Schuber bei ist. Dann kann ich ja beruhigt sein, dass ich die günstige Variante gekauft habe 🙂
            Lg Jana

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