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Katharina Höhnk

Kochbuch von Natasha Corrett & Vicki Edgson: Vegetarisch basisch gut für jeden Tag ★★★

Vegetarisch basisch gut für jeden Tag.
Über 100 neue basische Rezepte

Natasha Corrett & Vicki Edgson
Fotos Lisa Lindner
AT Verlag (2014)
Mehr über den Verlag

Drei Sterne: Hat Stärken, aber überzeugt nicht ganz.

Theresa Kellner

Von

Davon träumen wir doch alle – mehr Energie verspüren, Gesundheitsbeschwerden loswerden und zu unserem früheren, jüngeren Ich zurückfinden. Genau das versprechen Natasha Corrett und Vicki Edgson mit ihrem zweiten Kochbuch „Vegetarisch Basisch Gut für jeden Tag“. Klingt doch verlockend, oder?

Schon sein Vorgänger wurde hier mit den Worten „Die Energie schoss durch die Decke!“ rezensiert und zog mich magisch an. Vegetarische, basische Rezepte voller geheimnisvoll klingender Zutaten und eine begeisterte, energiegeladene Rezensentin weckten sofort meine Neugier. Kurze Zeit später nannte ich das Buch mein Eigen und wusste, sollte es einen Folgeband geben, dass ich ihn mir ebenfalls näher anschauen wollen würde.

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Vegetarisch Basisch Gut Numéro deux also. Es ist größer, dicker und schwerer als sein Vorgänger und führt, wie eben dieser, nochmals ausführlich in die Grundlagen der basischen Ernährung ein. Es gibt einen Überblick über wichtige Lebensmittel und wie sie sich, ob säuerlich oder basisch, auf den Körper auswirken. Anschauliche Tipps und Tricks, die helfen, die Ernährung nach und nach umzustellen, einen 5-tägigen Menüplan sowie Ratschläge für den Einkauf, den perfekten basischen Vorrat und Zubereitungsarten. Den beiden Autorinnen liegt es sehr am Herzen, dass man den basischen Lebensstil so einfach wie möglich in den Alltag integrieren kann, das spürt von der ersten bis zur letzten Seite.

Nach der theoretischen Einführung schließt sich ganze 50 Seiten später der Rezeptteil mit den folgenden 6 Kapiteln an: Unterwegs, Entspannt genießen, Feste feiern, An der frischen Luft, Die perfekte Gastgeberin und Zum Aufbauen und Stärken. Auch wenn das Buch Rezepte für jeden Tag und jede Gelegenheit bieten will, finde ich diese Kapitelwahl etwas ungünstig getroffen. Mag sein, dass ich klassisch veranlagt bin und die traditionelle Menüfolge vermisse, während sich hier in jedem Kapitel Süßes und Salziges, Suppen, Salate, Kuchen, Pastagerichte und Frühstücksrezepte finden. So ist es schwer, sich kurzerhand einen Überblick zu verschaffen und sucht man gar etwas Bestimmtes, bleibt nur das Blättern quer durchs Buch oder ein Blick in das abschließende Register und Rezeptverzeichnis. Letzteres erweist sich hier als gute Unterstützung, da es vorbildlich ausgearbeitet ist.

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Das Buch hat Glück, die Rezepte versöhnen mich alsbald mit der Kapitelstruktur. Meine Lust in die Küche zu verschwinden und direkt loszuschnippeln wird angesichts der gelungenen Foodfotos und der verlockenden Rezeptnamen sofort geweckt. Gemüsecurry mit Zucchininudeln, Kokos-Reisbrei, Kürbis-Orangen-Risotto, Juwelenbesetzter Rosenkohl, Linsenfalafel mit Buchweizenfladen oder Salat aus Puy-Linsen, Vollkornreis und Süßkartoffeln, wo soll man da beginnen? In der Küche stellt sich schnell heraus, dass sich die Gerichte allesamt gut umsetzen lassen, je nach Länge der Zutatenliste durchaus alltagstauglich sind und eine vollwertige basische Ernährung so gar nichts mit Verzicht zu tun hat.
Das Süßkartoffel-Curry war bei uns eine Punktlandung und durfte bereits mehrfach zum Abendessen glänzen. Allerdings wurde hier, wie auch bei einigen anderen Rezepten deutlich, dass es durchaus etwas Aufmerksamkeit und Feingefühl beim Nachkochen bedarf. Die Mengen erscheinen mir oft viel zu großzügig, beim Curry schwimmen die Süßkartoffeln wenn man nicht aufpasst im Öl und bei den Spirulina-Eiweiß-Kugeln bedarf es vielmehr Kokosraspeln als angegeben, weil sich sonst gar keine Kugeln formen lassen.

Ab und an gibt es außerdem kleine Ungenauigkeiten, wenn beispielsweise in den Zutaten Hafer, im Rezeptteil dann aber Haferflocken stehen oder beim Hummus ein Zahlendreher bei der Kichererbsen-Angabe versteckt ist. 400 g getrocknete oder 200g gekochte Kichererbsen, oh weh, da bleibt man bei getrockneten Kichererbsen schnell mal auf 800 g Hummus sitzen. Die süßen Rezepte bringen mich dann fast an meine Toleranz-Grenze und sorgen dafür, dass ich sie erst mal großräumig umfahre. 500 g Kokosblütenzucker bei den Rosinen-Hafer-Keksen oder 340 g Agavendicksaft bei den Nuss-Bananen-Muffins, die eigentlich schon durch 5 große vollreife Bananen süß genug sein dürften. Für mich ein klarer Widerspruch zur basischen Ernährung. Das gibt Punktabzug.

Nichtsdestotrotz bietet das Buch einen sehr guten und umfangreichen Einstieg in die Grundlagen der Basischen Ernährung und kann völlig losgelöst von seinem Vorgänger betrachtet und genutzt werden. Wer seine Ernährung bewusst gesünder gestalten will und neugierig ist auf spannende Inspirationen, unbekannte Zutaten und einen Blick über den klassischen, kulinarischen Tellerrand hinaus, ist hier genau richtig. Nur bei den Rezepten sollte man vorher lieber zwei Mal hinschauen, bevor man zur Tat schreitet.

Veröffentlicht im März 2015

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