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Katharina Höhnk

Kochbuch von Maria Panzer: Je ne Raclette rien! ★★★★★

Je ne Raclette rien! 70 internationale
Rezepte zum Dahinschmelzen
Maria Panzer
Edition Michael Fischer (2019)

Fünf Sterne: Valentinas Liebling – zum Schwärmen gut.

Sabine Cikic

Von

Im Sommer der Grill, im Winter Fondue, Raclette & Co. Das gilt bei sicher vielen von uns als gesetzt. Während es jedoch zur scheinbar beliebtesten Kochmethode an warmen Tagen in den letzten Jahren einen regelrechten Boom an Kochbuchveröffentlichungen gab und ein simples Holzkohle-Grillmodell schon lange nicht mehr ausreicht, um mitreden zu können, sah es um das Winter-„Lagerfeuer“ bislang eher mau aus. Aber vielleicht läutet Maria Panzer mit „Je ne Raclette rien!“ die Trendwende ein?

Dieser großartige Titel – ich gebe es zu, ich bin ihm verfallen! Das kleine Buch, das ich in den Händen halte, trägt ihn voller Stolz, in goldenen Lettern auf dunklem Grund prangt das RACLETTE über einem üppig befüllten Pfännchen. Ganz recht, denke ich: Wer bei „Raclette“ zuerst an die Kalorien denkt, hat schon verloren.

Auch bei mir steht ein Raclettegrill auf dem Kleiderschrank und wird maximal einmal im Jahr ausgepackt. Eigentlich schade, denn verbinde ich nicht auch viele schöne Erinnerungen an lustige und gesellige Abende mit ihm? „Je ne Raclette rien!“ ist also ein ganz hervorragender Grund, mal wieder eine lustige Runde zusammenzutrommeln und sich bei der Gelegenheit gleich mal ein bisschen durch das Buch zu kochen.

Kochbuchautorin Maria Panzer

Im Pfännchen um die Welt

Maria Panzer (Foto links) erläutert auf wenigen Seiten das Prinzip Raclette, und schon geht es los mit einer abwechslungsreichen Reise durch die Küchen der Welt. Die insgesamt 70 Rezepte führen ganz nach Gusto nach Südamerika, in die USA, nach Italien, Frankreich, Griechenladen, in den Orient oder – natürlich – in die Schweiz. Zu jedem Land finden sich Rezeptideen für die Pfännchen, für den Raclettegrill sowie für Beilagen wie Salat, Pasten oder Dips. Und auch Desserts dürfen bei einer vollständigen Mahlzeit nicht fehlen – und werden hier in den Pfännchen zubereitet. Die Rezepte sind selten aufwendig in der Vorbereitung, allerdings hängt der Aufwand insgesamt selbstverständlich von der Auswahl der Rezepte ab, da manches zumindest vorgekocht werden muss, damit es dann am Tisch nicht ewig dauert bzw. überhaupt funktioniert.

Mir gefällt die Vielfalt der Rezepte außerordentlich gut und ich staune, was ich bislang wohl verpasst habe: Da werden Mac & Cheese in Pfännchen gebacken, Cheeseburger zubereitet, Salimboccas gegrillt, Moussaka und Gnocchi überbacken, und auch vor Crêpes (Foto links) wird nicht Halt gemacht. Klar, wir reden hier nicht von Ottolenghi- oder Sterneniveau, aber ich bin mir sicher: Meine Gäste und ich werden einen dufte Abend haben!

Kochbuch von Maria Panzer: Je ne Raclette rien!Gesellig ins Käse-Koma

Und plötzlich ist es dann auch wieder da, das heimelige Raclette-Gefühl, wenn der Wein fließt und alle fröhlich schnattern, wenn wild gemischt wird, was auf dem Tisch steht, und man anschließend in ein Käse-Koma fällt. Damit es zumindest zu Beginn nicht zu undiszipliniert zugeht, habe ich zu allen ausgewählten Rezepten kleine Schildchen ausgedruckt und unter dem Titel die jeweiligen Zutaten aufgelistet, damit jeder zumindest auch ein Pfännchen probiert, wie es dem Buch nach gemeint ist.

Zum Weiterlesen

Blog der Autorin

Maria Panzer bei Instagram

Es kam dann, wie es immer kommt – und wie es erst recht dieses Mal kommen musste: Nach ungezählten Pfännchen, in denen wir die leckeren Mac & Cheese, die Klassiker-Kombi Kartoffel-Gurke-Silberzwiebel-Raclettekäse oder die raffiniertere Kombi Radicchio-Gorgonzola-Parmaschinken-Rucola-Walnuss durchexerziert hatten, nachdem wir köstlich gewürzten Halloumi und Fetawürfel in Sesam-Schwarzkümmel-Marinade gegrillt und Beilagen wie Rote-Bete-Salat mit Orange, Feta und Minze verspachtelt hatten, war an ein Dessert wie Crêpes oder Brownies mit Dulce de Leche nicht mehr zu denken. Ein Jammer! Aber es wurden schon Pläne geschmiedet, einen ausschließlich süßen Raclette-Abend zu veranstalten – denn neugierig waren wir alle, ob man wirklich sogar Brownies & Co. in den kleinen Pfännchen anständig zubereiten kann!

Neben Rezepten für Klassiker, die immer noch unbedingt dazugehören und die niemand beim Raclette missen möchte, ist es die ganz große Stärke des kleinen Büchleins, auch viele neue kreative Ideen zu liefern, die frischen Wind ins vielleicht etwas altbackene Raclette-Spiel bringen. Trotz der kleinen Reise durch die Küchen der Welt bleibt „Je ne Raclette rien!“ angenehm bodenständig und lädt dazu ein, die Rezepte ganz nach Lust und Laune zu kombinieren. Wer auch das Dessert schaffen möchte, sollte bloß nicht den Fehler machen, den wir begangen haben, und zu viele Rezepte auf einmal auswählen …

Veröffentlicht im Dezember 2019

2 Kommentare

  1. Katharina

    Dank dir für die Zeilen.
    Zur Länge der Rezension: die ist eigentlich wie immer – an die 650 Wörter, 8 längere Absätze. Ist bei dir die Ansicht vielleicht verrutscht? Lies die am besten. Vielleicht wird sich dein Eindruck revidieren.

    Die beiden weiteren begeisternden Lieblingsrezepte von insgesamt dreien gehen die folgenden Tage live. Du wirst sehen.

    Authentisch ist auch diese. Die Sterne sind aber immer eine Diskussion, insbesondere die 5 Sterne: mal mit Minus, mal mit Plus – in Zusammenhang mit der Rezi wird aber deutlich, was es ausmacht. Hier die kreative Herangehensweise an ein tradiertes Thema.

    Schöne Weihnachten!

  2. anka92strobel@gmail.com

    Ich finde die 5 Sterne und die Rezension ehrlicherweise ein bisschen seltsam. Zum ersten Mal wirkt etwas auf mich auf eurem Blog wirklich unauthentisch. Die Rezension ist so kurz das manche Amazon-Bewertung länger ist und auch ein Klapptext sein könnte. In der Rezension wird das Radiccio-Pfännchen noch als „raffiniert“ bezeichnet, in der Liste der nachgekochten Rezepte erwähnt die Autorin dann aber das es bei niemandem echte Begeisterung ausgelöst hat. Was denn nun ? Überhaupt macht mich die Luste der nachgekochten Rezepte skeptisch. Wie kommt ein Buch auf 5 Sterne, wenn sowohl der Autorin als auch ihren Gästen nur eines 1 (evtl.2)von 5Rezepten die sie laut dieser Liste nachgekocht hat, geschmeckt hat.

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