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Katharina Höhnk

Kochbuch von Jenny Damberg: Hülsenfrüchte ★★★★★

Hülsenfrüchte – Kochen mit Erbsen, Bohnen & Linsen
Jenny Damberg
Fotos: Ulrika Ekblom
Thorbecke Verlag (2017)
Mehr über den Verlag

Fünf Sterne: Valentinas Liebling – zum Schwärmen gut.

Ulrike Thyll

Von

„Ein schönes Buch!“, dachte ich als Erstes, als ich den schmalen Band in Händen hielt. Botanische Zeichnungen auf schwarzem Grund auf dem Umschlag, leicht erhabene Prägung – das fühlt sich gut an. Im Inneren unterschiedlich gefärbte Seiten in Creme, Grau und Weiß, schöne Fotos von fertigen Gerichten und viele Rezepte sparsam dekoriert mit Zeichnungen der Hülsenfrüchte. So setzt man Pflanzen und Kerne gekonnt in Szene! Und man hat gleich Lust, die Rezepte zu studieren.

Die Hülsenfrucht war immer schon weltläufig und ist so etwas wie der Türöffner zu vielen Weltküchen. Refried Beans oder Frijoles Refritos aus der mexikanischen Küche sind hierzulande schon eingebürgert, weiße Bohnen in Tomatensoße kennt man vom englischen Frühstück, Pasta e Fagioli aus Italien, Hummus ist auf dem Vormarsch. Diese Rezepte sind hier alle versammelt und darüber hinaus vielfach erprobte Restaurant-Erinnerungen der schwedischen Autorin aus aller Welt, von Georgien über Brasilien und China.

Zunächst versorgt Jenny Damberg (Foto links) ihre Leser mit nützlichem Grundwissen zum Einweichen, Kochen und Sprossenziehen, um dann jede Hülsenfrucht und ihre Varianten einzeln vorzustellen. Der Infoteil mündet in Erläuterungen zum Umgang mit Bohnenprodukten wie Tofu, Miso und Soja. Der Rezeptteil folgt der gleichen Reihenfolge.

Erhellende Aromenkombinationen

Da weiße und farbige Bohnen und Kichererbsen in guter Qualität in Dosen zu haben sind und Linsen eine relativ kurze Garzeit haben, belasten sie das Zeitbudget in der Küche nicht notwendigerweise. Die Autorin gibt an, dass die Zubereitungen zwischen 3 Minuten und einigen Stunden andauern, je nach Einweichzeit.

Entsprechend unproblematisch ist die Umsetzung der Rezepte, egal ob mit selbst eingeweichten Hülsenfrüchten oder mit solchen aus der Dose. Und es macht Spaß, die sehr stark differierenden Aromakombinationen auszuprobieren.

Rezepte – top!

Mein erster Zugriff waren die mir wohlbekannten Refried Beans, die ich dann mit einer asiatischen Linsensuppe kontrastiert habe, die mir in dieser Form ganz neu war. Beides Volltreffer, beide Rezepte gingen leicht und zügig von der Hand und brachten einerseits die vertrauten Aromen voll zur Geltung und waren andererseits regelrecht provokant neu.

Zum Weiterlesen

Leseprobe beim Thorbecke Verlag

Das gleiche Prinzip von Bekanntem und Neuem habe ich bei weißen Bohnen mit Tomaten und Bohnengnocchi verfolgt und fand die Ergebnisse wieder überzeugend. Nun bleiben eine ganze Reihe von reizvollen Gerichten, wie z. B. in Wein gekochte Belugalinsen mit Topinambur und Pflaumen oder Kichererbsen mit Kokos und Limette, die bald auf unseren Tellern landen werden.

Wer einen reizvollen Fundus an Rezepten rund um die Hülsenfrucht sucht, wird in diesem Buch bestens bedient. Die Kombination von neuen Klassikern und für hiesige Breiten wirklich ungewöhnlichen Rezepturen ist voll gelungen. Selten habe ich ein auf eine Zutat spezialisiertes Kochbuch gesehen, das so unerschrocken variantenreich ist und dadurch auf jeder Seite neu inspiriert.

Veröffentlicht im April 2018

2 Kommentare

  1. Ulla

    Sehr schöne Rezension- hat mich direkt wieder verleitet zuzuschlagen, obwohl ich inzwischen genug Kochbücher habe um den Überblick zu verlieren. Hülsenfrüchte sind einfach sooo verführerisch 😚
    Herzlichen Gruß
    Ulla

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