Zwei Sterne: Begeisterung sieht anders aus.
Smoothies – Ein Trend, der uns schon länger begleitet. Smoothies sollen gesund und lecker sein und uns zu einem gesünderen Lebensstil verhelfen, wenn wir sie denn in unsere tägliche Routine aufnehmen wollen. David Frenkiel und Luise Vindahl wollen uns dabei helfen.
Das Autorenpärchen (Foto unten) mit dem bekannten Blog Green Kitchen Stories hat bereits zwei Kochbücher vorgelegt. Mit Die grüne Küche eroberten sie uns im Sturm, auch Die grüne Küche auf Reisen wusste zu überzeugen. Auf welcher Schiene fährt nun Smoothies & Co.? Ich war gespannt.
Das Buch aus dem Knesebeck-Verlag kommt in einem küchenpraktischen Kleinformat daher, daneben gefallen mir auf Anhieb der feste Einband, das Layout und die gewohnt appetitlichen und farbenfrohen Fotografien David Frenkiels. Insgesamt 12 Seiten verwenden die Autoren darauf, uns Lesern die notwendigen Grundlagen zu vermitteln: welche Obst- und Gemüsesorten sind geeignet, wie werden Nüsse oder Pflanzenmilch vorbereitet bzw. selbst hergestellt, wie stehen sie zum Süßen, zu Superfood- und Proteinpulvern, zu Bio, in welcher Reihenfolge gibt man die Zutaten in den Mixer, und wie erreicht man die richtige Konsistenz. Alles in allem fühle ich mich hier gut aufgehoben und informiert. Es kann also losgehen.
Beim Studieren der Rezepte bin ich dann zunächst wirklich erstaunt, was hier als Smoothie getarnt angeboten wird. Beziehungsweise eigentlich umgekehrt: wo überall Smoothie drinsteckt, obwohl es gar nicht danach aussieht. Neben „normalen“ Smoothies wie dem „Einfachen Himbeer-Smoothie“ finden sich Rezepte für Frühstücksmüslis im Glas oder auch Desserts. Wie klingt z. B. „Hagebutten-Affogato mit Amarettini-Bröseln“ oder „Erdbeer-Nice-Cream mit Schoko-Quinoa-Birchermüsli“? Auch einige Rezepte für Säfte und Nussmus sind vertreten.
Smoothie ist was Püriertes
Salopp gesagt haben also alle Rezepte eine gemeinsame Basis, nämlich irgendwas Püriertes. Ich besitze einen Hochleistungsmixer. Ich hasse das Wort, aber wie sonst soll man auch einen Mixer nennen, der mit einem 3-PS-Motor bestückt ist und die ihm zugefütterten Zutaten mit bis zu 38.000 Umdrehungen pro Minute zerkleinert? Ich fühle mich also gut gerüstet. Trotzdem beginne ich mit einem Rezept, das eher in die Kategorie Dessert fällt und wofür ich den lieben Mixer gar nicht benötige (da ich bereits fertiges Nussmus im Kühlschrank habe). So konnte beim Chia-Himbeer-Pudding nicht viel misslingen und ich würde beim nächsten Mal höchstens für mehr Süße sorgen und evtl. auch die Kokosraspeln weglassen, war aber ansonsten von dem Rezept sehr angetan.
Doch mogeln ist nicht, die richtigen Smoothies müssen ja auch getestet werden. Und hier begann die lange Strecke der Frustrationen. Zumindest die von mir getesteten Smoothies bzw. Kreationen auf Basis von Smoothies konnten bei uns zu Hause niemanden begeistern. Mal waren sie wie der Gute-Nacht-Smoothie oder der Grüne Gazpacho-Smoothie nicht smooth genug (muss man vielleicht noch viel länger pürieren, als ich es oft getan habe?), oder aber, und das leider in wirklich fast allen Fällen: einfach nicht lecker genug. Und das war gar nicht nur meine Meinung.
Mit Smoothies & Co. ist dem Autorenpärchen David Frenkiel und Luise Vindahl leider kein großer Wurf gelungen. Trotz der umfassenden Informationen zur Theorie des Smoothieherstellens und der wunderbaren Fotos mangelt es dem Buch in der Praxis an Rezepten, die wirklich funktionieren und auch geschmacklich überzeugen. Sehr schade, aber leider wirklich kein Buch, das man haben müsste.
Veröffentlicht im Mai 2017
danke für diese absolut ehrliche Rezension. Ich habe das Buch gekauft, weil ich dachte, es gibt viele gute Smoothies, aber außer dem Gute-Nacht-Smoothie, die ich mag, trotz, dass ich keinen Hochleistungsmixer habe, gibt es leider wenige, die mir schmecken. Das einzig tolle am Buch, ist die Beschreibung, wie ich Nussmus selber mache.
Freut uns. Merci für das Feedback.