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Read, cook, enjoy!
Katharina Höhnk

Kochbuch von Angela Liddon: Oh She Glows! ★★★★★

Oh She Glows! Das Kochbuch.
Über 100 vegane Rezepte, die
den Körper zum Strahlen bringen.
Angela Liddon
Autorenfoto Dave Biesse
Unimedica / Narayana Verlag (2015)

Fünf Sterne: Valentinas Liebling – zum Schwärmen gut.

Stefanie Will

Von

Mit gemischten Gefühlen habe ich mich dieses Buches angenommen. Schließlich stehen die Chancen, dass man enttäuscht wird, besonders gut, wenn man besonders hohe Erwartungen hat. Und die hatte ich. Seit seiner Gründung vor fast acht Jahren bin ich ein Fan des Blogs „Oh She Glows“. Ja, man könnte sogar sagen, dass Angela Liddon mich ein Stück weit auf meiner eigenen veganen Reise zu ganzheitlicher Gesundheit inspiriert hat. Nun also ein gleichnamiges Kochbuch …

Die gute Nachricht – tieeef durchatmen, Trommelwirbel … Es ist perfekt! Mehr noch: Es ist ein Kochbuch, das wirklich keine Wünsche offen lässt! Angefangen beim Inhaltsverzeichnis, das mit fünf Seiten recht umfangreich ist, nicht zuletzt, weil schon hier zahlreiche Leckereien gezeigt werden, die von der Autorin selbst wunderschön in Szene gesetzt wurden und sofort Appetit machen. Kreativ, ausgefallen, ohne künstliche Zusätze oder Fleischersatzprodukte und dabei so schmackhaft, dass man selbst eingefleischte Fleischesser vollends überzeugt.

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Zuerst – frühstücken

Es folgt eine Einleitung, in der Angela Liddon (links) von ihrer Essstörung erzählt und wie sie sich mit Hilfe vollwertiger, veganer Ernährung heilte. Eigentlich nicht mein Ding, wäre sie dabei nicht so wunderbar unprätentiös und sympathisch. Genau, wie ihre Speisekammer und ihre Lieblingsküchengeräte, die sie in den folgenden Kapiteln vorstellt. Kein extravaganter Schnickschnack, sondern bodenständige Utensilien und Zutaten, die man in jedem Supermarkt, zumindest aber im Reformhaus bekommt.

Und dann, auf Seite 40 von insgesamt über 300, geht es endlich los: Essen. So viel, so schön, so fantastisch, dass man gar nicht weiß, womit man anfangen soll. Verteilt auf sage und schreibe zehn Kapitel: „Frühstück“, „Smoothies, Säfte & Tees“, „Vorspeisen“, „Salate“, „Suppen“, „Hauptspeisen“, „Beilagen“, „Power-Snacks“, „Desserts“ und „Hausgemachte Vorräte“. Wie im Wahn kochte ich alles durcheinander, oft mehrmals am Tag. Der Einfachheit halber fange ich hier mal mit dem Frühstück an. Ob warm oder kalt, süß oder herzhaft – hier ist für jeden was dabei. Von der Hafer-Linsen-Schale über gebackene Donuts bis zum Apfelkuchen-Haferbrei, der fantastisch einfach, wunderbar wärmend und einfach nur lecker ist!

Die Vorspeisen wandelte ich oft zur Hauptspeise um – weil ich nicht mit dem Essen aufhören konnte. Bei der Erdbeer-Mango-Guacamole hat mir der Winter leider einen Strich durch die Rechnung gemacht, umso mehr freue ich mich darauf, wenn endlich Erdbeerzeit ist! Sehr winterlich ist aber der warme Nacho-Dip. Ein käsiger Auflauf, der mit Tortillachips serviert wird. Käse ist nicht vegan? Richtig! Der Dip besteht aus Cashewkernen sowie allerlei Gewürzen und war der Hit meiner Silvesterfeier!

Grünkohlsalat mit Kürbis und Hirse & Avocado-Kartoffelsalat

Auch die Salate sind alles andere als ein olles, grünes Durcheinander mit langweiligem Dressing: Kichererbsensalat, Salat von gebackenen Roten Beten mit Haselnüssen, Grünkohlsalat mit Kürbis und Hirse sowie der wärmende Avocado-Kartoffelsalat, der toll cremig, aber ganz und gar nicht matschig ist. Oder wie wäre es mit einem wohltuenden, afrikanischen Erdnusseintopf oder einer 10-Gewürze-Gemüsesuppe mit Cashewsahne statt öder Tomatensuppe?

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Zugegeben: Oftmals mutet die Zutatenliste sehr lang, das Rezept kompliziert an. Der Burrito mit Cashewkäse und Brokkoli-Quinoa-Füllung etwa jagte mir einen Heidenrespekt ein. Zu Unrecht. Denn durch die Bahn kann ich sagen: Alle Gerichte waren leicht bis sehr leicht nachzukochen. Hier und da ist Schnibbelarbeit gefordert, aber das liegt in der Natur der Sache, wenn man frisch und vollwertig kochen will. Die Zubereitung aber war ein Klacks, oft muss man einfach nur alles zusammenschmeißen, in den Ofen schieben und auf den Tisch stellen. Fertig.

Einzig die Desserts erfordern teilweise etwas handwerkliches Geschick. Die Glow-Riegel etwas neigen dazu, an den Händen zu kleben, und die Bananenhappen mit Mandelbutter und Kakao-Crunch sahen bei mir auch nicht ganz so ästhetisch aus, wie auf dem Bild. Nichtsdestrotrotz: Der Aufwand lohnt – wenn nach der vorhergehenden Völlerei überhaupt noch Platz im Magen ist!

Fazit: Ein rundum gelungenes Buch, bei dem nicht nur das Cover äußerst ansprechend ist. Die Rezepte sind leicht machbar und überzeugen jeden noch so großen Skeptiker, dass vegane Vollwerternährung alles andere als trockenes Körnerfutter ist. Viele Gerichte sind sehr saisonal. Das hat leider zur Folge, dass man nicht alles sofort machen kann, dafür findet man an 365 Tagen im Jahr das passende Gerichte für die entsprechende Jahreszeit und kann in Vorfreude schwelgen.

Veröffentlicht im Februar 2016

2 Kommentare

  1. Alexandra

    Ich stimme aus ganzem Herzen zu! Tolle Autorin, tolle Rezepte! Und das Cover ist wirklich wunderschön. Leider hat es die deutsche Verlag nicht geschafft, ein ähnlich schönes Cover zu finden!

    • Katharina

      Sehr treffend. Dabei hätte mich die Bowl sehr angesprochen. 🙂

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