Drei Sterne: Hat Stärken, aber überzeugt nicht ganz.
Mathilde, 10 Jahre
Von der Gestaltung her gefällt mir das Buch eher nicht, im Laden hätte ich tendenziell zum Silberlöffel für Kinder gegriffen! Fast überall sind Bilder von Kindern. Das wurde im Silberlöffel komplett weglassen.
Nicht von der ersten Sekunde an hatte ich Lust daraus zu kochen, aber mit der Zeit kam das Gefühl. Letztendlich habe ich fünf Rezepte ausprobiert. Da dieses Buch nach Altersklassen geordnet ist und ich aus jedem Abschnitt gekocht (oder vielmehr gebacken) habe, fand ich die Erklärungen unterschiedlich passend zu meinem Niveau. Aber sonst hatten die Erklärungen für mich keinen Haken.
Katharina, Mama von Mathilde
Als ich noch Fachbücher entwickelte, gab es immer wieder den Fall, dass Käufer und Leser des jeweiligen Fachbuchs nicht identisch waren. Das ist tricky, denn auf wen sollen Optik und Ansprache zugeschnitten sein – auf den Käufer oder den Leser? Kinder-Kochbücher gehören auch in diese Kategorie Buch, denn Erwachsene kaufen sie und Kinder kochen daraus im besten Fall.
Während man als Erwachsene gerne glücklich kochende Kinder in einem Kochbuch anschaut und das prompt für kindgerecht hält, hat das eine andere Wirkung auf den wirklichen Leser. Vergleichen wir einfach. Wie finden wir es, wenn ein Autor – sagen wie Jamie – sich auf jedem zweiten Bild mit dem Gericht ablichten lässt? Man hat doch gleich die Frage im Kopf: Geht es hier um ihn oder um das Kochen?
Bei Komm essen, Mama! kommt mir die Rolle als potentielle Käuferin zu. Ich finde das Buch tatsächlich schön – auch wegen der vielen Kinder. Die Idee der Unterteilung der Altersgruppen von 3 bis 11 Jahren klingt nach Familientauglichkeit.
Amanda Grant ist eigentlich eine tolle Autorin. Wir haben bereits zwei Bücher aus ihrer Feder vorgestellt: Silberlöffel für Kinder und Erdbeerglück für Möhrenzwerge. Aber in diesem Fall fielen viele Rezepte zu zuckrig aus. Die zubereiteten Süßigkeiten klappten zwar, wurden aber nicht aufgegessen. Das gibt es nur selten bei uns.
Veröffentlicht im August 2013
Musste heftig schmunzeln über den Satz „Käufer und Leser des jeweiligen Fachbuchs nicht identisch“. Wirft man dann noch Redakteure/-innen und Vertreterrunden in den Mix, dann kann auch ein Laie erahnen, wie viele unterschiedliche Interessen mit einem Kochbuch befriedigt werden wollen. Die Quadratur des Kreises 😉
So ist es.
Schwieriger Job, herrlicher Job. 🙂