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Katharina Höhnk

Backbuch von Sue Quinn: Crackers & Grissini ★★

Crackers & Grissini: Knabbergebäck – süß & pikant
Sue Quinn, Fotos Deirdre Rooney
Hädecke Verlag (2014)
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Zwei Sterne: Begeisterung sieht anders aus.

Sabine Cikic

Von

Crackers & Grissini – die perfekten Begleiter zu einem schönen Apéritif oder einer wärmenden Suppe. Prima, denke ich, her mit dem Buch! Nach dem Praxisversuch bin ich leider nicht mehr so begeistert.

Das im Hädecke-Verlag erschienene Buch (unten das Cover der italienischen Ausgabe) kommt in einem praktischen Kleinformat daher, die Fotografien von Deirdre Rooney sind äußerst ansprechend und verlockend.

Ein bisschen Warenkunde, ein paar Tipps zum Ausrollen und Backen, und dann geht es auch schon los, je nach Laune mit Kernigen Crackers, Crackers mit Käse, Crackers mit Getreide oder Süßen Crackers, so die Kapitelstruktur. Zwischen den herzhaften und süßen Crackers versteckt sich noch eine Seite mit vier Dip-Rezepten, die natürlich als Beilage zu den herzhaften Crackers gedacht sind und auf die hier und da verwiesen wird.

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Das Energie-Gewissen schrillt

Das erste Rezept ist schnell ausgewählt: Crackers mit Ziegenkäse und Rosmarin. Dank des Helfers in der Küche macht sich das Rezept quasi fast von alleine, dennoch schockiert es mich ein bisschen, den Ofen hochzuheizen, um mal schnell für 4 Minuten ein paar Kekschen reinzuschieben.

Hmm, nächstes Mal muss ich unbedingt dazu noch Gemüse rösten oder anschließend einen Kuchen backen, um das schlechte Energie-Gewissen zu beruhigen, nehme ich mir vor, aber das ist selbstverständlich nicht den Cracker anzulasten, sondern liegt im Wesen der Teilchen.

Und dann kommt das nächste Mal und ich war natürlich doch nicht so organisiert und heize wiederum den Ofen hoch, dieses Mal für die Kernigen Dinkel-Buchweizen-Crackers, die immerhin 8 Minuten lang backen müssen. Nobody is perfect, sagt sich die Köchin.

Wer lesen kann, ist klar im Vorteil .-)

Mein letztes Abenteuer sind die Skandinavischen Knusperfladen mit Roggenmehl. Tjaha, wer lesen kann, ist klar im Vorteil… Ich hatte sichergestellt, dass alle benötigten Zutaten vorhanden sind, der Vorteig wurde hergestellt und über Nacht ruhen gelassen, bevor er dann fertiggestellt wurde. Und dann, ja dann erst las ich mitten im Rezept versteckt, dass man aus der benötigten Teigmenge 16 recht große Knusperfladen herstellen soll, von denen immer zwei auf ein Backblech passen. ACHT Bleche!!

Es tröstete mich wenig, dass dieses Mal das Hochheizen des Ofens etwas rentabler war. Der Helfer und ich beschlossen direkt, aus dem Teig, der wenig Freude machte, weil er sehr klebrig blieb, erst einmal 4 Fladen zu backen, dann zu probieren und dann zu entscheiden, ob es weitere Fladen geben soll. So dünne Fladen kühlen ja erfreulicherweise rasch ab und so war die Entscheidung schnell gefallen, den restlichen Teig zu einem Brot zu formen und Aus-die-Maus.

Das Brot war übrigens köstlich! Die Crackers eher nicht so. Vor allem knusprig waren sie nicht.

kochbuch-crackers-grissini-sue-quinn-inside-valentinas

Mehr Cracker

Das fand ich im Übrigen an dem Buch auch nicht so richtig gelungen: es gibt eher weiche und eher knackig-knusprige Cracker und man weiß nie so recht, in welche Kategorie das Rezept eigentlich fällt und ob es also evtl. noch ein paar Minuten länger im Ofen bleiben müsste (denn jeder Ofen heizt ja anders). Ich habe mich stets an die angegebenen Backzeiten gehalten und hätte mir bei allen ausprobierten Rezepten mehr „Cracker“ gewünscht als Keks bzw. weicher Fladen. Hier hätte ein Hinweis geholfen, wie der Cracker denn sein soll (wenn es der Titel nicht schon erahnen lässt).

In den Küchentipps am Anfang des Buches lese ich später, dass es bei einigen Rezepten hilfreich sei, den Teig zwischen bemehlten Backpapieren auszurollen. Bei den Rezepten selbst steht dann aber nicht, ob es sich um so ein Rezept handelt. Da hat man sich dann vorher vielleicht schon ein bisschen rumgequält, bevor man sich an den Tipp erinnert.

Ein Buch, das wirklich ausgesprochen hübsch anzusehen ist, aber insgesamt zu viel OJE für zu wenig AHA. Meine drei Rezepte haben mich nicht überzeugt und auch konzeptionell ist das Buch etwas kurzgedacht. Schade.

Veröffentlicht im Juni 2015

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