Valentinas stellt seit 2008 Kochbücher mit ihren besten Rezepten vor.

Über 5.200 Beiträge erwarten Dich: kuratiert & wärmstens empfohlen.

Read, cook, enjoy!
Katharina Höhnk

Fünf Sterne: Valentinas Liebling – zum Schwärmen gut.

Theresa Kellner

Von

Linda Lomelino. Schon der Name ist ein Gedicht – und längst in aller Munde. 2009 startete die Schwedin mit dem wunderbar klingenden Namen ihren Blog „Call me cupcake“ und machte sich in kürzester Zeit Fans auf dem gesamten Globus. Jetzt liegt das erste Buch der Bloggerin endlich auf Deutsch vor. Ja, wieder ein Bloggerbuch. Aber „Torten“ ist viel mehr als das.

Für die Reise in Linda Lomelinos Torten-Universum wäre ich fast bereit gewesen, Schwedisch zu lernen. Zum Glück ist das jetzt nicht mehr nötig, denn der AT Verlag hat mich vom 2 Jahre währenden Warten erlöst und das Backbuch auf Deutsch herausgebracht. Schon bei der Ankündigung in der Verlagsvorschau schlug mein Herz höher und als ich das Buch zum ersten Mal in den Händen hielt, wurde ich nicht enttäuscht: das Buch sticht sofort aus der Neuerscheinungsschwemme der Bloggerbücher in diesem Jahr hervor. Inspirierendes und Hilfreiches, was man in dem ein oder anderen Backbuch vermisst, vereint Linda Lomelino in ihrem Buch mit großem Können. Fotos, Texte und Rezepte – alles ist in seiner Gesamtkomposition stimmig.

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Das Buch gliedert sich grob in zwei Abschnitte: nach einem sympathischen Vorwort folgt auf 30 Seiten der theoretische Grundlagenteil, der durch schmalere Seiten sehr gut abgesetzt ist von dem sich anschließenden Rezeptteil. 27 herrliche Tortenrezepte wollen dann entdeckt werden – aber erst nachdem man sich eingehend mit der Theorie befasst hat. Lomelino lässt nichts unerklärt, wichtige Utensilien und Zutaten finden genauso Erwähnung wie Verzierungstechniken, das Arbeiten mit Fondant oder das Zerteilen der Tortenböden. Auch ihre besten Tipps und Tricks teilt sie mit ihren Lesern, so dass ich mich gut an die Hand genommen fühle und bisherige Tortentraumata ad acta legen kann.

Statt an einer davonfließenden Schwarzwälder-Kirschtorte oder an steinharten Biskuitböden zu verzweifeln, lasse ich mich in die schöne Welt der Torten entführen und mir anhand von vielen bebilderten Schritt-für-Schritt-Anleitungen zeigen, wie man Torten richtig zaubert. Nun ja, für Kalorienzähler ist das sicher nichts, aber hier geht es schließlich um Genuss. Oder wer achtet noch auf die schlanke Linie, wenn er Schokoladentorte mit Brombeercreme, Nuss-Nougat-Traum oder Erdbeertorte mit weißer Schokolade hört?

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Die Rezepte sind abwechslungsreich, allesamt verführerisch und kommen teilweise sogar ganz ohne Backen aus, denn auch gefrorene Torten finden hier ihren Platz. Ich sage nur: Gefrorene Tiramisu-Torte oder Eistorte mit Mango und Passionsfrucht. Diese Torten stehen wie auch ihre nahen Verwandten aus dem Backofen stets im Vordergrund. Von der charmanten Bloggerin gibt es lediglich zu Beginn des Buches ein Foto, auf den weiteren Seiten hält sie sich angenehm zurück. Nur ab und an tauchen ihre Hände auf, wenn es darum geht Schritt für Schritt die Vorgehensweise zu zeigen. Gekrönt werden die Rezepte von dem abschließenden Register, dessen Bedeutung in einem Koch- oder Backbuch nicht zu verachten ist. Hier listet es ausführlich sämtliche Rezepte, Zutaten und Utensilien auf und ist ein verlässlicher Begleiter.

Linda Lomelino konnte in „Torten“ ihre großen Leidenschaften vereinen: das Backen und das Fotografieren. Und ja, die Fotos ihrer Backwerke sind so ein sinnlicher Genuss, dass mich schon allein der Anblick in Verzückung geraten lässt und ich die gebackenen Torten gar nicht mehr unbedingt brauche. Nichtsdestotrotz werde ich in Zukunft zu besonderen Anlässen zu ihrem Buch greifen, wenn mir der Sinn nach einer gelingsicheren und schlichtweg sehr leckeren Torte steht. Dass ich es dabei kaum erwarten kann, auch ihr zweites und drittes Buch (das gerade in Schweden erschienen ist) in den Händen zu halten, steht dabei außer Frage – ich bin einfach hin und weg.

Veröffentlicht im November 2014

4 Kommentare

  1. katharina

    Also ich war von diesem Buch enttäuscht. Vor allem sehen die Torten schön aus, aber geschmacklich fand ich die, die ich nachgebacken habe, keineswegs überzeugend. Insgesamt viel zu schwer, in fast jedem Rezept wird die italienische Buttercreme in großen Mengen verwendet, die sich bekanntlich gut für Dekorationszwecke eignet, aber nicht viel Eigengeschmack bietet. Dazu meist schwere Tortenöden, mit wiederum viel Butter zubereitet. Für die Menge an Fett und Zucker einfach nicht raffiniert genug. Für mich hat das Buch nichts mit echter Konditoreikunst zu tun, ich betrachte es eher als eine ästhetische Inspiration.

  2. Katharina

    Hm – echt fünf Sterne? Das Titelfoto mit der speisegefärbten Kalorienbombe wäre jetzt nicht so meins. Und eigentlich verdient die Tatsache, dass Euch der Verlag wohl keinen Abdruck der Rezepte erlaubt hat, einen Punktabzug.

    • Katharina

      Deine Anmerkung trifft das Herz einer Rezension – es ist eben auch immer eine persönliche Einschätzung. Theresa hat sich beim Nachbacken für drei Nicht-speisegefärbte-Torten entschieden und war entzückt. ICH schaue mir zugebenermaßen solche Teilchen lieber an oder genieße sie nur. Andererseits muss man Lomelino anerkennen, dass Sie hier einen Trend gesetzt hat und einen eigenen Stil verkörpert, der vielfach einfach nur kopiert wurde. Aber sie ist das Original. Und es wirklich schön anzusehen.

      Rezeptabdruck: Nein, so einfach ist es leider, leider nicht. Alle dt Verlage, auch AT, ermöglichen mir die Veröffentlichung, soweit sie können. Es liegt an den Lizenzverträgen mit dem Originalverlag, die in Sachen Fotos manchmal restriktiv sind und nur wenige Pressefotos erlauben, was wiederum nicht mit meinem redaktionellen Konzept zusammen passt, weil wir aus einem Buch kochen und backen, was wir möchten. Daher dieser Foto-Kniff. 🙂

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